Hans Karl Schmitt

Kunstpädagoge, Bildhauer, freischaffender Künstler
* 14.02.1927 in Trier  13.03.1991 in Trier

Am 14. Februar 1927 wurde Hans Karl Schmitt in Trier geboren. Seine Vorfahren stammten väterlicherseits aus der Eifel, mütterlicherseits von der Mosel. Bis zu seinem Tode am 13. März 1991 lebte und arbeitete der Bildhauer als freischaffender Künstler und Kunstpädagoge in seiner Heimatstadt.

Nach seiner Schulausbildung an einem Trierer Gymnasium wurde Hans Karl Schmitt 1944 zum Kriegsdienst eingezogen. Erst 1948, nach einer mehrjährigen Kriegsgefangenschaft in Südfrankreich, konnte er nach Trier zurückkehren. Nun konnte er ein Studium an der Werkschule Trier beginnen. Zu seinen Lehrern zählten Michael Trierweiler, Peter Krisam und Heinrich Dieckmann. Im Jahr 1951 schloss er sein Studium mit dem Staatlichen Abschlußexamen in der Bildhauerklasse Dipl.-Ing. (FH) ab. Drei Jahre später erhielt er im Rahmen des Stipendiums der Internationalen Sommerakademie in Salzburg die Gelegenheit bei Giacomo Manzù und Oskar Kokoschka zu studieren. Im Jahr 1954 erhielt er an der Sommerakademie den Kunstförderpreis der Stadt Salzburg für Bildhauerei. Es folgten Studienaufenthalte in der Schweiz und in Frankreich. Ein Rheinland-Pfälzisches Förderstipendium erhielt er 1964. Seine Heimatstadt verlieh ihm 1968 den Ramboux-Preis. In den Jahren 1966 bis 1977 war Hans Karl Schmitt als Kunstpädogoge am Trierer Auguste-Victoria-Gymnasium tätig. Es schloss sich (bis 1991) eine kunstpädagogische Tätigkeit an der Schule für Gehörlose und Schwerhörige in Trier an. Hier ist, mit der bronzenen Wilhelm-Hubert-Cüppers-Gedenktafel, ein bekanntes Werk Schmitts im öffentlichen Raum Triers zu sehen. Im Jahr 1980 erhielt der Künstler den Preis der Stadt Höhr-Grenzhausen für salzglasiertes Steingut. Bis zu seinem Tod war er Mitglied der Diözesan-Baukommission in Trier.

Der Bildhauer Hans Karl Schmitt wirkte in der Stille, das Laute lag ihm nicht. Er brauchte Zurückgezogenheit, Abstand; nur so konnte er, wie er selbst sagte, produktiv arbeiten. Bescheidenheit war sein Wesen.

E.S. Schmitt

Hans Karl Schmitt war als Bildhauer vielseitig tätig. Er arbeitet in den unterschiedlichsten Materialien, von Holz, Stein, über Bronze und Aluminium, bis Ton. Dabei reicht die Spanne seiner Werke vom großen, öffentlichen Denkmal, über Brunnengestaltung bis hin zu Kleinplastiken aus Steingut, womit er die alte Töpfertradition wiederbelebte. Das wohl bekannteste Werk des Bildhauers, weil in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, ist der 1965 entstandene, heute „Heimatbrunnen“ genannte Brunnen am Rathausplatz/Augustinerhof in Trier. Markant ist die Bronzeplastik in der Mitte des Brunnens.

Die Gestaltung der Bronzereliefs des Dorfbrunnens in Trierweiler nahm eine herausragende Stellung in der künstlerischen Arbeit der letzten Lebensjahre des Künstlers ein. Hans Karl Schmitt arbeitete lange an einem Werk und immer mit höchstem Anspruch an sich selbst, so E.S. Schmitt. Ein besonders Interesse hegte der Künstler für die Keramik, speziell für das salzglasierte Steinzeug.

Schon seit seiner Studienzeit faszinierte ihn dieses Material, dessen souveräne Beherrschung ihm als Frucht einer langjährigen intensiven Beschäftigung zu Gebote stand und in ausdrucksstarken Porträtköpfen und Tierplastiken ebenso Gestalt annahm, wie in den von Sammlern gesuchten Reliefs, Schüsseln, Tellern und Krügen. […] Von den unendlichen Möglichkeiten, die er speziell in der Keramik noch sähe und erkunden wolle, hat der Künstler öfter gesprochen; hier ging er mitten aus seinem Schaffen.

E.S. Schmitt

LM

 

Kunstobjekte des Künstlers

Referenzen

Schmitt, Elisabeth S.: Zum Tode des Trierer Bildhauers Hans Karl Schmitt. Kurzbiographie von E.S. Schmitt und Werkbeschreibung des Künstlers zum Dorfbrunnen in Trierweiler, in: Neues Trierisches Jahrbuch, (1991), 151-155.

Schmitt-Conrad, Markus: Gastbeitrag: Mit Dornenkrone und ohne Inschrift, in: Trierischer Volksfreund (14.10.2015), unter: www.volksfreund.de , (abgerufen am: 22.09.2016).