Michael Schoenholtz

Steinbildhauer
* 08.04.1937 in Duisburg

Michael Schoenholtz wurde 1937 in Duisburg geboren, heute lebt und arbeitet der Steinbildhauer in Berlin. Zu Beginn studierte er Germanistik und Kunstgeschichte und nahm 1957 dann ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin auf, welches er 1963 abschloss. Als Meisterschüler bei Ludwig Gabriel Schrieber schloss Schoenholtz 1963 sein Studium ab.

Seit dem Jahr 1971 lehrt Schoenholtz selbst als Professor an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er 1975 die Nachfolge von Schrieber antrat. Von 1997 bis 2003 fungierte er als Direktor der Sektion Bildende Kunst. Im Jahr 2005 wurde er emeritiert.

Michael Schoenholtz‘ Skulpturen aus Granit, Sandstein, Muschelkalk, Soester Grünstein oder auch Basaltlava werden vom subtrahierenden Prinzip der Wegnahme, des Herausschneidens charakterisiert. Formal orientieren sich seine Arbeiten von Beginn an am menschlichen Körper, den er jedoch bis hin zu einer lakonischen Präsentation von Material, Masse und Volumen im Raum abstrahiert. Das Material Stein stellt für ihn eine Art ‚Gegenüber‘ dar, mit dem er sich im Zwiegespräch um die Findung seiner Form befindet. Das Material ist kein leicht zu bearbeitendes Material, das alle Bearbeitungsschritte zulässt. So entstehen sein Werke, seltener aus großformatigen Kohlevorzeichen, als aus der eigenen Form heraus.

„Seine Arbeiten sind auf das Wesentlichste reduzierte Figuren, elementare gestische Zeichen mit starker Ausstrahlung in den Raum. Sie sind in ihrer schematischen Kantigkeit von einer verhaltenen, aber gleichzeitig würdevollen Aura gekennzeichnet, die von der Bildhauerei der Khmer und den Azteken beeinflusst ist.“

Ausschreibungstext zur Ausstellung „Michael Schoenholtz – In Massen Skulpturen und Zeichnungen“, 2010, Georg-Kolbe-Museum, Berlin

Parallel zu den Skulpturen hat sich ein reiches zeichnerisches Werk entwickelt, das weniger formal als vielmehr inhaltlich korrespondiert und zum Teil das Vokabular der Bildhauerei vorwegnahm.

Zu sehen waren seine Arbeiten in Einzelausstellungen u. a. in der Kunsthalle Mannheim (1972), auf der Darmstädter Mathildenhöhe (1977) oder in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (1996), aber auch in Gruppenausstellungen in der Berliner Nationalgalerie (1985) oder im Stockholmer Goethe-Institut.

JH

Kunstobjekte des Künstlers

Referenzen

Biographie: Michael Schoenholtz (*1937), in: Ralf Dorn / Ulrike Gehring / Bernd Nicolai: Auf der grünen Wiese. Die Universität Trier. Architektur – Kunst – Landschaft, Trier 2004, 177.

Michael Schoenholtz. Werkverzeichnis der Skulpturen 1961-2008, hrsg. von Rolf Wedewer, bearbeitet von Babette Krimmel, mit Texten von Rolf Wedewer und Dieter Brunner, Heidelberg 2009.

Michael Schoenholtz. Werkverzeichnis der Zeichnungen 1961-2008, hrsg. von Rolf Wedewer, bearbeitet von Babette Krimmel, mit Texten von Fritz Emslander und Erika Gemar-Költzsch, Heidelberg 2009.

Michael Schoenholtz im Profil der Gierig Kunstprojekte: www.kunstprojekte.gierig.net

Werke von Michael Schoenholtz: www.artnet.de

Der Tagesspeigel, Im Atelier des Künstlers: www.youtube.com