François Valentiny

Architekt
* 1953 in Remerschen

François Valentiny wurde 1953 in Remerschen, Luxemburg geboren. Die Architektur stand nicht am Anfang seiner Berufsausbildung, sie wurde ihm erst nach langem Suchen zur Profession. Zunächst trat François Valentiny in die Fußstapfen von Vater und Großvater und lernte das Tischlerhandwerk, ließ sich anschließend zum Tiefbauingenieur ausbilden und wollte eigentlich Maler werden, was ihm der Vater ausredete. So wandte er sich der Architektur zu. Er begann mit dem Studium der Architektur an der Ecole d’Architecture de Nancy, wechselte aber bereits nach einem Jahr an die Architekturabteilung der Kunsthochschule Wien. Dort genoss er eine eher künstlerisch orientierte Ausbildung und gewann Überzeugungen, die bis heute sein Denken und sein Werk prägen. Dazu kommen die künstlerischen Fähigkeiten. Ein gemaltes Bild oder eine Zeichnung ist bei Valentiny kein autonomes Kunstwerk, sondern schon vorausgedachte Architektur. Seine Aufträge beginnt er mit einer Zeichnung, die er zumeist in wenigen Minuten fertigt, und die ihm als Basis des Entwurfs dient. Nach dem Studium gründete er mit dem Freund Hubert Hermann ein Architekturbüro in Wien. Später, als Aufträge auch in Luxemburg vergeben wurden, kam zwingend die Zweigstelle Remerschen hinzu. Inzwischen konzentrieren sich Valentinys Bauten – Schulen und Schwimmbäder, Verwaltungen und Geschäfte, Wohnungen und Kulturbauten – auf  Luxemburg und den Großraum.

Valentiny Architecs, Pavillion Luxemburg für die Expo 2010, Shanghai, China

Doch auch im internationalen Ausland ist Valentiny mit seinen Bauten vertreten. Als Highlights gelten der spektakuläre Luxemburger ExpoPavillon 2010 in Shanghai sowie das Konzerthaus in Brasilien. Der Expo-Ausstellungsbau aus rostigem Corten-Stahl war geformt aus sich durchdringenden spitzwinkligen Dreiecksplatten. Das Material Stahl war eine Hommage an die Industrie seines Landes. Ein ähnliches Werk und als begehbarer Aussichtsturm konzipiert, war der Turm der Träume und Sehnsüchte, der ebenfalls aus Stahlplatten konstruiert wurde. Dieser war Luxemburgs Beitrag 2004 auf der Landesgartenschau in Trier und ist bis heute eine Besucherattraktion auf dem Petrisberg. Das Material ist erstes Entwurfskriterium seiner Architektur, erst dann folgen Form, Licht und Farbe. Immer wieder nutzt Valentiny Materialien wie Beton und Putz, Holz, Glas und Stahl.

 

 

 

Homepage des Architekten: www.valentinyarchitects.com

Dittmann, Marlen: INTERVIEW ARCHITEKTUR, Marlen Dittmann im Gespräch mit François J.V. Valentiny, unter: www.galerie-st-johann.de (abgerufen am 19.05.2017).

Kunstobjekte des Künstlers