Franz Schönberger

Gedenktafel für Willy Brandt

Die Gedenktafel für Willy Brandt (1913–1992) wurde vom Bildhauer Franz Schönberger (*1946) geschaffen. Als Geschenk zum 70. Geburtstag des Staatssekretärs a.D. Karl Haesher wurde sie von der SPD-Trier in Auftrag gegeben und am 18.12.1998 von Kurt Beck, dem damaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, enthüllt.

Franz Schönberger, Gedenktafel für Willy Brandt, 1998, 133 x 77,5 x 2,7 cm, Willy-Brandt-Platz, Trier

Die Gedenktafel, die den Friedensnobelpreisträger und deutschen Bundeskanzler Willy Brandt (1913–1992) ehrt, befindet sich auf dem ihm gewidmeten Platz in Trier. Realisiert wurde die Tafel von Franz Schönberger (*1946). Sie war ein Geburtstagsgeschenk der SPD-Trier an Staatssekretär a.D. Karl Haesher, zum 70. Geburtstag. Kurt Beck, der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, enthüllte das Werk am 18.12. 1998.

Das Werk reiht sich nahtlos in das Oeuvre des Trierer Künstlers Franz Schönberger ein, denn neben seinen stark abstrahierten Skulpturen, die sich mit menschlichen Formen, aber auch mit abstrakteren Themen wie den Fugen von Johann Sebastian Bach auseinandersetzen, führt er wiederholt Gedenktafeln verschiedener Persönlichkeiten als Auftragsarbeiten aus.
Den Fokus seiner Werke legt Schönberger auf ihre Form. Er geht sogar so weit sie als »reine Form« zu bezeichnen. Als Gestaltungsmittel zur Entstehung dieser Form versteht er »den Raum, das Licht und die Bewegung«. Dass nicht nur seinen freien Arbeiten, sondern auch den Gedenktafeln das »Prinzip der polaren Spannung gegensätzlicher Formen« zugrunde liegt, zeigen sowohl das Porträt Willy Brandts als auch, das sich ebenfalls in Trier befindliche Porträt des Hieronymus Jaegens. Beide Bildnisse erzeugen ihre Wirkung durch den Kontrast zwischen ausgearbeiteten, sehr plastisch wirkenden Partien und flüchtig eingeritzten Linien, wie es für die Relief-Porträts Schönbergers charakteristisch ist. Sie zeigen aber auch auf welch unterschiedliche Weise Schönberger seine Gestaltungsmittel zu nutzen weiß: Während die Konturlinien Willy Brandts sich fast vollkommen verlieren, so dass er Eins mit der Bronzeplatte zu werden scheint, wird das Bildnis Jaegens von einer tiefen Kontur umrissen, die die Komposition bestimmt.

Der in Bonn geborene Schönberger hat einen Teil seiner Ausbildung zum Bildhauer an der Werkkunstschule in Trier absolviert, wo seine Familie schon seit 1954 ansässig ist, und lebt seit 1973 wieder in Trier.

Kunstobjekte in der Nähe

Gedenktafel für Willy Brandt

  • Willy-Brandt-Platz
  • 54290 Trier

Referenzen

Unbekannt: »Trier-Tagebuch«, in: Rathaus Zeitung (16.12.2008), unter: www.trier.de (abgerufen am: 15.02.2015).

AT/JE