Leonie Mertes

MauerWERK

Das MauerWERK von Leonie Mertes (*1967) fällt auf den ersten Blick kaum auf. Es passt sich unauffällig in den Mauerverbund des denkmalgeschützten Gebäudes der Europäischen Kunstakademie ein. Entstanden ist es im Rahmen der Ausstellung »Mosel km 193« im Jahr 2015. Dabei spielt es die Schönheit in den unauffälligen Dingen des Alltags an. Exponiert wird das sonst versteckte Kunstwerk lediglich durch seine graue Farbe. Hält man als Passant inne und entdeckt das Werk, so eröffnen sich vielschichtige Deutungsebenen. Es ist Teil eines Ganzes, so wie auch der Mensch Teil der Gesellschaft ist und als Bindeglied in einem festen Verbund fungiert.

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Leonie Mertes, MauerWERK, 2015, Kunststoff, gegossen, 32 x 14 cm, Europäische Kunstakademie, Trier

Das MauerWERK von Leonie Mertes (*1967) entstand 2015 im Rahmen der Ausstellung »Mosel km 193« (17. Mai bis zum 4. Oktober 2015). Diese galt zu dem Zeitpunkt als »absolute Premiere« in der Großregion. Die Kunstakademien der Städte Arlon, Luxemburg und Trier entwickelten das Projekt zur Förderung des künstlerischen Austausches in der Großregion. Entwickelt und präsentiert wurden die Kunstwerke der 23 KünstlerInnen an und in der Mosel nahe der Europäischen Kunstakademie in Trier. Geschaffen wurden dreidimensionale Kunstwerke, »die den Dialog mit dem Ort thematisieren und anregen«.

Allein durch den vielsagenden Titel MauerWERK eröffnen sich unterschiedliche Zugänge zu dem Kunstwerk. Im Rahmen der Ausstellung ›Mosel km 193‹ im Jahr 2015 heißt es:

»Unscheinbarem, auf den ersten Blick Nebensächlichen oder vermeintlich Wertlosem, wohnt oft eine ungeahnte Schönheit inne.
Um sie zu entdecken gilt es – vielleicht ganz unvorbereitet – innezuhalten und sich einzulassen auf das, was als Schönes, Ruhendes vor unseren Augen liegt.
Eine kleine Zugabe zu diesem Schönen, soll eine Chance bieten, darauf aufmerksam zu werden, in Kontakt zu treten, Dinge, unscheinbare Details und Verschiedenheiten wahrzunehmen.
Ein ›Stein‹ als Verbindungsglied, als Mitglied/Teil des Ganzen, Startpunkt für eine ›tastende‹ Reise, als Aufforderung sich Zeit zum Schlendern zu nehmen.
Was sind hier Spuren, Zeichen, Linien, Hinterlassenschaften?
Woher kommen sie, wer war der Schöpfer?«

Das Kunstwerk spielt mit dem Schönen im sonst so Alltäglichen – Viele Gegenstände, verborgene Orte oder gar bestimmte Personen, denen wir im Alltag begegnen, fallen uns kaum noch auf. Wir nehmen sie nicht bewusst wahr, können ihre Schönheit nicht erkennen. So wie das MauerWERK: Es versteckt sich im Mauerverbund des Fundaments der Europäischen Kunstakademie in Trier. Als Teil eines Ganzen fungiert es, inmitten einer Vielzahl von Sandsteinblöcken, als Träger eines Gebäudes. Parallel sind auch der Mensch, der Künstler, die Künstlerin und deren Werk Teil eines Ganzen. Im Verbund der Gesellschaft oder des Gesamtwerkes funktioniert man selbst oder das einzelne Kunstwerk als Bindeglied. Allein durch seine Farbigkeit exponiert sich das ›MauerStück‹ aus der sonst homogenen Wand. Dabei wiederholt es die filigranen Muster, eines in der Nähe sitzenden Steines. Durch die Witterung und mehrfaches über die Ufer treten der Mosel, wurde der Sandstein geformt und weist nun wellenartige, feine Stege auf, die so Assoziationen zu Wasser und der nahegelegenen Mosel aufrufen.

Unterstützt wurde das Projekt Mosel km 193 vom EU-Programm »Interreg IV-A« und der Sparkasse Trier.

Kunstobjekte in der Nähe

MauerWERK

  • Europäische Kunstakademie | Aachener Str. 63
  • 54294 Trier
  • Westliches Moselufer

Referenzen