Thomas Föhr

Skelett

Bei der Skulptur Skelett handelt es sich um einen Block aus Basalt, der so mit regelmäßigen Durchbrüchen versetzt ist, dass der Eindruck einer Wirbelsäule mit Rippen entsteht, die von einem rechteckigen Rahmen umfasst wird. Die geschwungene Form des Werks bestärkt diesen organischen Eindruck, da sie an die typische S-Kurve einer Wirbelsäule erinnert. Während der Mittelteil, der die Wirbelsäule darstellen soll, aufgrund regelmäßiger Einkerbungen aus einzelnen Wirbeln zu bestehen scheint, weist der äußere, rahmende Teil der Skulptur eine deutlich glattere Oberflächenstruktur auf. Die Stränge, die den Mittelteil mit diesem Rahmen verbinden und dabei an einzelne Rippen erinnern, sind mit unregelmäßig gesetzten Einkerbungen durchzogen, die eine unruhige Oberflächenstruktur erzeugen.

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Thomas Föhr, Skelett, 2005, Basalt, 248 x 75,5 x 34 cm, Tessenow-Viertel, Trier

Passend zum Titel Skelett erinnert die Skulptur von Thomas Föhr (*1951) tatsächlich an eine Wirbelsäule, von der mehrere Rippenbögen ausgehen. Ihre blockhafte Grundform, die durch regelmäßige Durchbrüche strukturiert wird, ist typisch für die Arbeiten des Bildhauers. Doch obwohl schon im Titel deutlich wird, dass das Werk durchaus einen konkreten inhaltlichen Bezug aufweist, dominiert die abstrakte Form, bei der das Material im Vordergrund steht  – der Basalt. Mit diesem Material, das besonders oft in der Eifel vorkommt, arbeitet der Trierer Künstler Thomas Föhr am liebsten, da es einerseits noch genug Widerstand bietet, andererseits aber gut bearbeitet werden kann, um verschiedene Oberflächenstrukturen zu erzielen. Für das Skelett hat er diese Möglichkeiten voll ausgeschöpft: Der Mittelteil erinnert durch seine mit regelmäßigen Rillen durchzogene Struktur an eine Wirbelsäule, während die ›Rippen‹ durch unregelmäßig ausgeführte Einkerbungen Struktur erhalten. Zusammen mit der deutlich glatteren Oberfläche der äußeren Teile ergibt sich eine große strukturelle Vielfalt, die zur genauen Betrachtung einlädt.

Die verschiedenen Materialen, die Föhr für seine Arbeiten benutzt, werden selbst zum Inhalt des Kunstwerks, das immer von großem Respekt gegenüber der Natur zeugt. Föhr ist sich durchaus bewusst, dass er der Natur Gewalt antut, wenn er einen Stein aus ihr entfernt und diesen behaut, um eine Skulptur aus ihm zu schaffen. Hier liegt der Grund für den großen Stellenwert, den das handwerkliche Können für Föhr einnimmt. Als Bildhauer dritter Generation ist er der Meinung, dem Stein nur durch eine gewissenhafte, handwerklich einwandfreie Bearbeitung gerecht werden zu können. Außerdem vertraut er darauf, dass seine Skulpturen, die oft in der freien Natur ausgestellt und von ihm gewissenhaft an diese angepasst werden, innerhalb einiger Jahrzehnte ihren Weg zurück in die Natur finden, aus der Föhr sie einst entwendet hat.

Kunstobjekte in der Nähe

Skelett

  • Tessenowstraße 5
  • 54295 Trier
  • Parkplatz der Sparkasse

Referenzen

Kullick, Elmar: Der den Stein zum Klingen bringt, in: Trierischer Volksfreund 21.08.2003. http://lifestyle.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Der-den-Stein-zum-Klingen-bringt;art754,227468, aufgerufen am 21.06.2015.

Merkelbach, Thea: Der Zäh-Basaltbruch in Hohenfels. Mühlsteine und bedeutende Denkmäler aus der Eifel, unter: www.heimatjahrbuch-vulkaneifel.de. aufgerufen am 30.05.2017.

JH