Künstler unbekannt

Strickkunst

Der Trend des »Urban Knitting« erobert seit wenigen Jahren den öffentlichen Raum; auch in Trier ist diese Form der Street Art angekommen. Mithilfe gestrickter, bunter Überzüge werden Bäume, Straßenlaternen und Verkehrsschilder verschönert.

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Das »Urban Knitting« ist eine relativ junge Form der Straßenkunst und lässt sich biederdeutsch als »Stricken im städtischen Raum« übersetzen. Dabei erfahren Gegenstände des (halb)öffentlichen Raumes durch gestrickte – und möglichst bunte – Überzüge eine optische Aufwertung. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Bäume, Laternen, Brückengeländer, selbst verwahrloste Fahrräder sind vor der wolligen »Zwangsverschönerung« nicht sicher. Erfunden wurde die Aktionsform 2005 in Texas. Dort formierte sich unter dem Namen »KnittaPlease« die erste Urban Knitting-Gruppe. Ihr Spezialgebiet: Türklinken und Telefonbuden.

Auch in Trier hat diese Form der Street Art ihre Spuren hinterlassen. Seit 2013 etwa treffen sich willige Urban Knitter im Café Momo in Trier-Ost zum gemeinsamen Stricken, gemütlichen Plaudern und Pläneschmieden. »Dabei geht es den überwiegend weiblichen Teilnehmern weniger um politische Kunst als um glückliche Gesichter«, schreibt Johann Zajaczkowski in seinem Artikel.

In den USA sind es vor allem feministische Aktivistinnen, die die Strickguerilla als politische Aktionsform verstanden wissen wollen, als weibliches Gegenstück zu Graffiti und Tags, die aggressiv konnotiert sind und das männliche Dominanzverhalten widerspiegeln. In Trier läge der Wert vielmehr im Verschönern der Stadt, und eine politische Aussage sei bisher nicht gefunden.

Kunstobjekte in der Nähe

Strickkunst

  • Dominikanerstraße 2
  • 54290 Trier
  • An der Hauswand des Auguste-Viktoria-Gymnasiums

Referenzen

Zajaczkowski , Johann: Die neueste Masche, in: 16 Vor, 03.01.2013, unter: www.16vor.de (abgerufen am 16.06.2017).

JH