Rudi Scheuermann

»Taube«

Die Skulptur des Koblenzer Bildhauers Rudi Scheuermann (1929–2016) wurde 1964 für den Neubau des Trierer Finanzamtes angefertigt. Die Skulptur stellt eine nicht näher identifizierbare Vogelart dar, erinnert jedoch am ehesten an eine Taube. Tier-Plastiken und -Skulpturen aus glatt poliertem Stein oder Bronze sind das Markenzeichen von Rudi Scheuermann. Dabei möchte er kein naturgetreues Abbild schaffen, sondern nur das Wesentliche, das absolut Notwendige der Form finden.

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Rudi Scheuermann, »Taube«, 1964, Kalkstein, ehemaliges Finanzamt, Trier

Der Vogel, der sitzend auf einem Sockel, den Vorplatz des alten Finanzamtes in Trier schmückt, wurde vom Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann (1929–2016) zur Eröffnung des Neubaus 1964 angefertigt. Schon in den sechziger Jahren musste ein bestimmter Betrag der Bausumme für die künstlerische Gestaltung ausgegeben werden. Das damals, nach den letzten architektonischen Erkenntnissen, erstellte Gebäude galt als eines der »schönsten Trierer Regierungsbauten« (TV vom 12.08.1966). Die moderne Plastik sollte diesen Eindruck bestärken. Der sanft modellierte steinerne Körper aus jugoslawischem Kalkstein verführt den Betrachter zum Anfassen und Ertasten des Materials. Trotz der Schwere des Steins wird die Weichheit eines Vogelgefieders impliziert.

Das Motiv jedoch gab dem Betrachter schon in den sechziger Jahren Rätsel auf:

»Die damaligen Finanzbeamten tippten auf eine Taube, der Trierische Volksfreund mutmaßte einen Kuckuck und böswillige Betrachter sahen in dem Vogel gar einen Pleitegeier.«

 

Kunstobjekte in der Nähe

»Taube«

  • Irminenfreihof 10
  • 54290 Trier
  • Finanzamt Trier

Referenzen

Bericht über den Neubau des Trierer Finanzamtes: Kapitel 4 – Das Finanzamt Trier von 1960 bis 1996, S. 65, unter: www.finanzamt-trier.04_60-69.pdf.de, (abgerufen am: 26.05.2017).

Sauer–Kaulbach, Lieselotte: Rudi Scheuermanns Steine laden zum Streicheln ein, in: Rhein-Zeitung, 28.04.2005.

JH