François Valentiny

Turm der Träume und Sehnsüchte

Der Turm der Träume und Sehnsüchte ist ein Geschenk der Stadt Luxemburg an die Stadt Trier anlässlich der Landesgartenschau 2004, bei der das Gelände der ehemaligen Franzosen-Kasernen auf dem Petrisberg zivil umgenutzt wurde. Die begehbare Skulptur aus Cortenstahl bezieht sich dabei auf die vielfältigen Ausblicke, die sich dem Besucher bieten, wenn er die oberste Aussichtsplattformen auf rund zehn Metern erklommen hat. Der Entwurf stammt aus dem Büro des renommierten Architekten François Valentiny (*1953) aus dem luxemburgischen Remerschen.

François Valentiny, Turm der Träume und Sehnsüchte, 2004, Cortenstahl und Glas, Petrisberg, Trier

Auf dem landschaftlich reizvollen Petrisberg wurde ein militärisches Sperrgebiet in einen neuen Stadtteil umgestaltet. Der besondere Reiz bestand darin, ein neues urbanes Nutzungskonzept sozusagen im Niemandsland zu realisieren. Im Jahr 2004 diente die Ausrichtung der Landesgartenschau auf dem Petrisberg dazu die standortbedingten Defizite im Zusammenhang mit den konversionsbedingten Herausforderungen zukunftsfähig zu entwickeln. Auch Luxemburg präsentierte sich auf der Landesgartenschau. Die Stadt beauftragte das Büro des renommierten Architekten François Valentiny (*1953) mit dem Entwurf einer Großskulptur. Der Turm der Träume und Sehnsüchte  war ein Geschenk der Stadt Luxemburg an ihre Nachbarstadt Trier und sollte den Trierern, als Zeichen der Zusammenarbeit, auch noch nach dem Ende der Schau als markanter Punkt auf dem Petrisberg erhalten bleiben.

Mitten auf einem kleinen rasenbewachsenen Hügel erhebt sich der stählerne Koloss über sechzehn Meter in Höhe und dient den Besuchern als Aussichtsplattform. Dabei bezieht sich der Werktitel unter anderem auf die vielfältigen Ausblicke, die sich dem Besucher bieten, wenn er die oberste Aussichtsplattform erklommen hat. In der Öffentlichkeit wurde der Stahlkoloss als »Symbol für die Offenheit der luxemburgischen Mentalität« und »Beleg für die gelebte Freundschaft beider Städte und Ausdruck der europäischen Dimension der Gartenschau« gesehen.

Die begehbare Skulptur aus dem wetterfesten Material Cortenstahl, bricht sich in verschiedene Himmelsrichtungen. Auf den Sichtachsen sind die europäischen Städtenamen Paris, Lissabon, Belfast, Warschau und Athen angebracht. »Beim Lesen dieser Orte soll beim Besucher ein bestimmter Kontext mitschwingen«, sagt der Architekt. Wenn man die Skulptur etwa im Sommer begehe, den Stadtnamen Lissabon lese und sich auf der Aussichtsplattform Richtung Süden befinde, wecke dies nach der Vorstellung des Architekten »Assoziationen bei jedem Einzelnen«. Auf der obersten Plattform blickt der Besucher von einem seitlich geschlossenen, überdachten Raum Richtung Luxemburg Stadt.

Vor allem der Traum und die Sehnsucht nach einem vereinten Europa – heute aktueller denn je – ist es, den das Bauwerk zu vermitteln vermag. Die Partnerschaft der beiden Städte, Trier und Luxemburg, steht hier im Vordergrund. Besonders im Hinblick auf die wirtschaftliche Kooperation Triers mit Luxemburg, die sich durch eine Zusammenarbeit zwischen dem Wissenschaftspark auf dem Petrisberg und dem Technologiepark Esch sur Alzette gefestigt werden konnte, erlangte der Turm symbolhafte Bedeutung. Zudem macht die Stadt Luxemburg mit der Ausrichtung der Aussichtsplattform auch auf ihre Attraktivität für Touristen aufmerksam, und setzt auf die assoziativen Verknüpfungen der Besucher.

Kunstobjekte in der Nähe

Turm der Träume und Sehnsüchte

  • Behringstraße 4
  • 54296 Trier

Referenzen

Neubert, Rainer: Turm der Träume und Sehnsüchte, in: Trierischer Volksfreund, 02.02.2003, unter: www.volksfreund.de (abgerufen am 19.06.2017).

Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier: Turm Luxemburg, unter: www.roscheiderhof.de (abgerufen am 19.06.2017).

 

JH