Mathias Lanfer

Weiße Luft

Die Arbeit Weiße Luft wurde vom Bildhauer Mathias Lanfer (1961) geschaffen und auf dem Hinterhof der Europäischen Kunstakademie in Trier aufgestellt. Hier wird das Verhältnis von Schwerelosigkeit und Masse in einer Plastik aus Kunststoff und Stahl ausgelotet. Der von großen Maschinen aus der Automobilbranche behauene Stahl bildet einen Gegenpol zu der scheinbar nach unten ziehenden »weißen Luft«.

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Mathias Lanfer, Weiße Luft, 2007 (2015), Stahl und Polymethylmethacrylat, Europäische Kunstakademie, Trier.

Der 1961 in Südlohn in Westfalen geborene Künstler Mathias Lanfer (*1961) schafft seit den frühen 1990er Jahren Kunstwerke, die einerseits an der Schnittstelle zwischen individueller und industrieller Be­arbeitung, andererseits aber auch zwischen digitaler und materieller Bildhauerei stehen. Verschiedene Kunststoffe und Metalle verarbeitetet er zu zeitgenössischen Werken, die mit dem gängigen Bildvokabular der Bildhauerei brechen.

»Nicht der Meißel, der Hammer, die Skizze und das Tonmodell sind seine Handwerkszeuge, sondern industrielle Verfahrensweisen wie Schmieden, Gießen, Pressen, Tauchen und Tools, die ihm als Formvorlage das in einem Bewegungslauf eingefrorene technische Bild als Sequenz­skizze in die Hände spielen.«

 

Dirk Tölke

Die Arbeit Weiße Luft gehört zu den neueren Werken im Gesamtoevre des Bildhauers. Werke wie Stader Luft (2009) oder Dicke Luft (2013) greifen die Idee der Darstellung von Leichtigkeit und Schwere gleichsam auf. Lanfer erprobt auf künstlerische Art und Weise die jeweiligen Materialeigenschaften. Die Formbarkeit des verwendeten Polymethylmethacrylat (PMMA) steht der Härte und Unbeweglichkeit des Stahls gegenüber. Durch ein thermoplastisches Verfahren wird die Form, gehalten vom Stahlrahmen, wie eine Luft- oder Seifenblase aufgebläht. So entstehen Körper, deren Optik die Schwere des Stahls vergessen lässt.

Kunstobjekte in der Nähe

Weiße Luft

  • Europäische Kunstakademie | Aachener Str. 63
  • 54294 Trier
  • Hinterer Eingang der Kunsthalle

Referenzen

Webseite des Künstlers: www.mathias-lanfer.de

o.V.: »Ein Atelierbesuch bei Mathias Lanfer«, in: RP-Online, 27.09.2014, unter:  www.rp-online.de (abgerufen am 28.07.2016).

Tölke, Dirk: »Drop Sculptures – Tauchgänge in eine morphogenetische Zwischenwelt.«, unter: www.mathias-lanfer.de (abgerufen am 15.09.2016).

JH