Egbert Broerken

Modell der Porta Nigra

Vor der Porta Nigra steht eine Miniatur des römischen Stadttors aus Bronze. Gefertigt wurde es vom Bildhauer Egbert Broerken (*1950). An diesem Bronzerelief lässt sich das Unesco-Weltkulturerbe haptisch wahrnehmen. In Blindenschrift lassen sich weitere Informationen ertasten. Gestiftet wurde dieses Modell der Stadt Trier von dem Familienunternehmen Hess zum 100-jährigen Firmenbestehen.

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Egbert Broerken, Modell der Porta Nigra, 2014, Bronzeguss, Porta Nigra, Trier

Vor ihrer großen Schwester stehend, bietet die bronzene Miniatur der Porta Nigra Blinden, Sehbehinderten, sowie Sehenden einen haptischen »Blick« auf das Stadttor aus der Römerzeit. Entworfen vom Künstler Egbert Broerken (*1950) aus Welver in Westfalen, wurde die bronzene Miniatur-Porta Nigra in der Bronzegießerei Plein in Speicher hergestellt. Sein erstes Modell für Blinde und Sehende schuf Egbert Broerken von der Stadt Münster. Durchschnittlich ein Dreivierteljahr braucht er, um ein Gebäude von allen Seiten zu fotografieren, Luftaufnahmen und Baupläne zu studieren, ein erstes Wachsmodell zu entwickeln und und die abgenommene Form schließlich mit Bronze auszugießen. Meist bearbeitet er die bronzenen Oberflächen der Gebäude mit Fräsen und Schleifmaschinen, um ihnen ihre eigene, markante Struktur zu geben. Seine Zusammenarbeit mit der Westfälischen Blindenschule in seiner Heimatstadt Soest hat es Broerken ermöglicht, seine Modelle so zu konzipieren, dass sie möglichst gut und erkenntnisbringend betastet werden können. Inzwischen bekommt Egbert Broerken Aufträge aus ganz Europa und erfreut sich an der Möglichkeit, blinden Menschen das Erfassen und Begreifen ihrer Umwelt zu erleichtern:

»Wenn blinde Mitbürger mit ihren Händen fasziniert die Stadt ertasten, in der sie lange leben, aber die sie nie begreifen konnten, dann ist es jedes Mal wieder ein bewegender Moment für mich.«

Von Egbert Broerken sind drei weitere Tast-Modelle in Trier zu sehen und zu erfahren: Ein Modell der Trierer Innenstadt auf dem Kornmarkt, ein Modell der Brücke auf der Römerbrücke selbst und ein Modell der Stadt Trier zur Römerzeit, hinter der Porta Nigra, auf Höhe der Touristeninformation.

Kunstobjekte in der Nähe

Modell der Porta Nigra

  • Nordallee 17
  • 54290 Trier
  • Platz vor der Porta Nigra an der Nordallee

Referenzen

Website des Künstlerswww.blinden-stadtmodelle.de

Bieg, Peter: Das bronzene Trier. Innenstadt zum Anfassen, in: 111 Orte in Trier die man gesehen haben muss. Mit Fotografien von Maximilian Staub, o.O. 2016, 34-35.

O.V.Römisches Trier zum (Be-) Greifen, in: Trierischer Volksfreund vom 06.06.2014, unter: www.volksfreund.de, (abgerufen am 30.11.2015).

lokalo-Redaktionlokalo hakt nach: Was hat es mit diesen Modellen auf sich?, vom 06.06.2014, unter: www.lokalo.de, (abgerufen am 30.11.2015).

Schmitz, Johannes: Auf Fingerspitzen durch Trier, in: 5Vier.de (20.06.2011), unter: www.5vier.de, (abgerufen am 15.02.2015).

AW