Paar IV

Michael Schoenholtz, Paar IV, 1985/1991, Muschelkalk, 170 x 50 x 35 cm, Forumsplatte der Universität Trier

Das aus Muschelkalk gehauene Werk und auf einem hochrechteckigen Betonsockel ruhend wurde 1985 vom Steinbildhauer Michael Schoenholtz (*1934) geschaffen und seit 1991 im öffentlichen Raum präsentiert. Aufgestellt wurde es auf der Forumsplatte der Universität Trier vor dem C-Gebäude. Dabei handelt es sich nicht um eine eigens für den Forumsplatz entworfene Arbeit.

Der Titel Paar ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen. Zum einen bilden Werk und Sockel aufgrund ihrer ähnlichen Materialität und Form eine visuelle Einheit. Man ist erinnert an das Paar, das Säule und Kapitell bilden, hier nur in einer abgewandelten rechteckigen Grundform. Eine besondere Bipolarität entsteht trotz visueller Ähnlichkeit bei den Materialien. So steht der Beton als künstlich hergestellter Baustoff, aus einem Bindemittel und einer Gesteinskörnung, im Gegensatz zum natürlichen, organischen Muschelkalk. So kann das Paar als »Neufassung des klassischen Miteinander von Säule und Kapitell« gesehen werden. Es stellt sich dabei die Frage, ob das klassische Modell (Säule und Kapitell) in neuzeitlichem Gewand, als Symbol für Tradition und Fortschritt gesehen werden kann.

Zum anderen deutet die Bildsprache der eigentlichen Skulptur, mit den an zwei gegenüberliegenden Seiten halbplastisch ausgearbeiteten Formen, die sich einander kreuzend überlagern auf einen umarmenden Gestus hin. Sie erinnern an Arme, die dem Steinkorpus entwachsen zu scheinen. Es entsteht eine gewisse Intimität und Einheit, die Schoenholtz in einer reduzierten Formensprache zu definieren weiß.

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