Unendliche Spirale

Erich Kraemer, Unendliche Spirale, o.J., Edelstahl, Hinterhof der Europäischen Kunstakademie, Trier

Die Unendliche Spirale wurde vom Gründer der Europäischen Kunstakademie und Künstler Erich Kraemer (1930–1994) geschaffen und befand sich zunächst im Garten seines Quinter Domizils, bis es auf der Moselterrasse der Europäischen Kunstakademie aufgestellt wurde. Dabei stehen Form und Materialität in einem spannungsreichen Verhältnis. Das dynamische Winden des Edelstahls zeugt von einer Leichtigkeit, die normalerweise nicht mit dem Material in Verbindung gebracht wird. Die Form der Spirale impliziert dabei ein Konstrukt der Unendlichkeit.

Erich Kraemers Werk zeichnet sich durch die tiefe Auseinandersetzung mit den technischen und gestalterischen Möglichkeiten der Druckgraphik aus, die zeitlich parallel zu seiner Verarbeitung frühkubistischer Malerei, im Jahre 1950, in der Technik des Tiefdrucks verläuft. Dabei erstrebte Kraemer unter anderem die Überlagerung von Großform, Struktur, Bildraum aus Hell- Dunkelwerten und der Farbe als die Raumtiefe bestimmendes Ausdrucksmittel. Sein graphisches Werk der 1970er Jahre klingt aus mit Variationen der Ellipsoid- oder »Ei«-Form als kompositorische Grundform. Den Auftakt bilden zunächst einige experimentelle Radierungen, die die Form des Ovals erproben. In diese Phase ist auch die Unendliche Spirale einzuordnen, die als »Raumspirale« eine plastische Entsprechung zu den Experimenten auf Papier bildet. Wolfgang Meter sieht hier die Figurensilhouette einer »im Raum rotierenden, kreis- oder ovalförmigen Scheibe, die im zeitlichen Phasenablauf der Bewegung ihre Volumen-, Raum- und Flächenausdehnung und -qualität ständig verändert» in Metall geformt.

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