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Erich Kraemer

Künstler
* 26.09.1930 in Trier  27.09.1994 in Trier

Malerei ist eine Kunst für die Sinne.
Wer Malerei empfindet, versteht sie.

Erich Kraemer

Erich Kraemer, Gründervater der Europäischen Kunstakademie, Maler und Hochschullehrer wurde 1930 in Trier geboren. Von 1946-1949 absolvierte er eine Ausbildung an der Werkkunstschule Trier bei Peter Krisam. Im Jahr 1949 wurde er Meisterschüler von Willi Baumeister an der Kunstakademie Stuttgart. Von 1952-1953 ermöglichte ihm sein Studium einen einjährigen Aufenthalt an der Akademie Grande Chaumière in Paris. In seinen frühen Studienjahren beschäftigte sich Kraemer intensiv mit Natur- und Tierstudien. Gerade im Naturstudium begab er sich auf die Suche nach »Formlogik« und »expressiven Ausdrucksformen«. Nach seinem einjährigen Parisaufenthalt »entstanden zunehmend abstrahierende und abstrakte Kompositionen, Struktur- und Materialbilder«, in Landschaften Stillleben und Porträts, dabei experimentierte er mit unterschiedlichen bildnerischen Ausdrucksmitteln. Obwohl Kraemer Zeit seines Lebens auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen und -mitteln war, entwickelte er eine ganz eigene, unverkennbare Handschrift und blieb einem Leitspruch des französischen Malers Eugène Delacroix (1798-1863): »Es ist die Pflicht eines Bildes, für das Auge ein Fest zu sein«, in seinem Lebenwerk stets treu. Neben der Malerei fand Kraemer in der Druckgraphik ein künstlerisches Betätigungsfeld, dass ihm weiterführende gestalterische Möglichkeiten bot. »Auf der Suche nach vielschichtiger Malerei und dem Zusammenklang verschiedener Materialien, Farben und Formen« arbeitete Kraemer ab 1970 auch Fundstücke und Collagen in seine Bilder ein. Im selben Jahr übernahm er eine Dozentur an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. 1974 wurde er Professor für Gestaltung an der FH Trier und gründete die Luxemburger Sommerakademie. Drei Jahre später (1977) war er Mitbegründer der »Europäischen Akademie für Bildende Kunst« (Europäische Kunstakademie, EKA) in Trier.

Die Akademie verfolgt das Ziel einer kontinuierlichen, zeitgemäßen Entwicklung. Sie folgt dabei dem Grundsatz ihres Gründers Professor Erich Kraemer »Kunst durch Kenntnis« zu realisieren und dies allen Kunstinteressierten zu vermitteln.

Homepage der EKA Trier

Für sein künstlerisches Schaffen erhielt Kraemer mehrfach Auszeichnungen und Preise, darunter: 1964 den Kunstpreis der Stadt Trier, 1969 den Ehrenpreis der Stadt Salzburg, 1978 den Preis für Kunst und Architektur Rheinland-Pfalz und 1992 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Kraemer stellte national und international aus, so beispielsweise bei der Second British International Print Biennale in Bradford, in der Galerie Kunst der Gegenwart in Salzburg, in mehreren Salons in Paris oder bei der Art Cologne in Köln. Erich Kraemer verstarb 1994, im Alter von 64 Jahren, in seiner Heimatstadt Trier.

In Erich Kraemers Werken durchdringen und verwandeln sich ineinander die Logik des formalen Gefüges mit der Freiheit, der Spontaneität einer reich differenzierten Farbwelt. Zeichnerische Form und Vielfalt der Farben stützen sich gegenseitig und bewahren zugleich ihre besonderen Werte. Mit seinen Elementarzeichen läßt der Künstler eine fremde Schrift erahnen als Spur einer traditionsstiftenden, jedoch entrückten Vergangenheit.

Lorenz Dittmann

JH/LM

 

Kunstobjekte des Künstlers

Unendliche Spirale

Sparkasse Trier | Theodor-Heuss-Allee 1

Referenzen

Biographie: Erich Kraemer (1930-1994), in: Ralf Dorn / Ulrike Gehring / Bernd Nicolai: Auf der grünen Wiese. Die Universität Trier. Architektur – Kunst – Landschaft, Trier 2004, 175.

Dittmann, Lorenz: Der Maler Erich Kraemer. Begegnungen: Kunst in Rheinland-Pfalz; ein Jahrbuch des Berufsverbandes Bildender Künstler Rheinland-Pfalz, 3.1986/1987 (1987), 58-62.

Dittmann, Lorenz: Erich Kraemers „Villa Massimo“-Folge, in: Erich Kraemer: 1930-1994, München 1997, 24-30.

Europäische Akademie für Bildende Kunst Trier / Städtisches Museum Simeonstift Trier [Hrsg.]: E. Kraemer, 1930-1994. Trier 1997.

Kraemer, Erich [Hrsg.]: Europäische Malerei der Gegenwart : Spuren und Zeichen. Katalog zur Ausstellung in der TuFa Trier, 24. August – 19. November 1984. Trier 1984.

Schulte, Klaus: Erich Kraemer. Leben und Werk. Trier 1994.