BBK Rheinland-Pfalz im Bundesverband

Johannes Metten

Bildhauer, freischaffender Künstler
* 1929 in Mainz

Der heute in Niederolm und Bacharach lebende und arbeitende Bildhauer Johannes Metten, Neffe von Johannes (Jean) Metten, wurde 1929 in Mainz geboren. Er schloss 1953 ein Studium an der Landeskunstschule in Mainz ab. In den Jahren 1954-60 schloss sich ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München an. Bevor Metten bei Heinrich Kirchner in München studierte und sein Meisterschüler wurde, war er ein Schüler Emy Roeders. 1961 heiratete er Liesel Metten (*1938, in Recklinghausen), die ebenfalls Bildhauerei bei Heinrich Kirchner in München studierte. Im gleichen Jahr bezog das Künstlerehepaar ein Atelier in Niederolm. Das Paar hat fünf Kinder und ist seit 1961 erfolgreich als freischaffende Künstler tätig. Trotz ihrer engen Verbindung bewahrten sie sich ihrer künstlerische Eigenständigkeit und ihre Unabhängigkeit einer individuellen Formensprache. Im Jahr 1968 erhielt Johannes Metten den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz und 1969 den Rom-Preis der internationalen Sommerakademie in Salzburg. Bis 1994 betrieb Johannes Metten, zusammen mit seiner Frau, eine eigene Gießerei. Im klassischen Wachsausschmelzverfahren goss Metten seine Plastiken selbst. Die Arbeiten seines ab 1971 entstanden Werkzyklus: »Mutanten – Mutationen – Torsi« zeigen meist abstrahierte auf die menschliche Figur bezogene Stelen, wobei der Künstler den Moment der Veränderung und Transformation festhält. Der Bildhauer mißt der Oberflächenbehandlung des Bronze- oder Eisengusses besondere Bedeutung zu. In der Nahansicht werden feinen Rillen, Vertiefungen, Knoten, Erhebungen und Ornamente erkennbar, unterscshiedliche Materialstrukturen, die er dem Werkstoff abringt. Obwohl er der Thematik der Mutation treu blieb, begannen am Anfang der 1990er Jahren Wachsreliefs seine Kunst zu dominieren. Dabei emanzipierte sich das Wachs als Verbrauchsmaterial des Gussverfahrens hin zum bestimmenden Werkstoff des Bildhauers. Die Wachsreliefs der beginnenden 1990er Jahre wandelten sich Ende der Dekade zu farbigen Objekten aus Wachs und Styropor. Am 28. Juni 2016 wurde das Künstlerpaar Liesel und Johannes Metten mit dem Preis der Ike und Berthold Roland-Stiftung für ihr Lebenswerk geehrt. Liesel Metten ist ebenfalls Mitglied im BBK und bis heute tätig. Sie ist bekannt durch bespielbare Skulpturen im öffentlichen Raum. Seit 2015 gibt es die LIESEL-METTEN-SCHULE für behinderte Kinder in Nieder-Olm.

LM

Kunstobjekte des Künstlers

Referenzen

Biographie: Johannes Metten (*1929), in: Ralf Dorn / Ulrike Gehring / Bernd Nicolai: Auf der grünen Wiese. Die Universität Trier. Architektur – Kunst – Landschaft, Trier 2004, 176-177.

Landesmuseum Mainz [Hrsg.]: Kooperative Kunst. Bilder – Skulpturen – Objekte: Jamin – L. Metten – J. Metten – Prüstel – Roosen – Stark – Steinmann. Katalog der Austellung vom 15. Juni bis 11. August 1986. Trier 1986.

Minas, Günter [Hrsg.]: Zeitspuren. Kooperative Kunst. Ausstellungskatalog. Mainz 1998, unter: www.minas-mainz.de , (abgerufen am: 10.08.2016).

O.V.: Atelier am Strom, unter: www.bacharach.de, (abgerufen am 13.06.2016).

Rede zur Eröffnung der Ausstellung: „Deux à Paris – Liesel und Johannes Metten“ im Atelier am Strom, Bacharach, 12. Juni 1999, in: Minas-Mainz, unter: www.minas-mainz.de , (abgerufen am: 10.08.2016).

Schulz, Isabel: Nieder-Olm in Rheinhessen: Künstlerfamilie Metten, in: regionalgeschichte.net, unter: www.regionalgeschichte.net , (abgerufen am: 10.08.2016).

Sender-Petry, Helena: Bildhauerehepaar Liesel und Johannes Metten mit dem Preis der Roland-Stiftung gewürdigt, in: Allgemeine Zeitung. Rhein Main Presse (28.06.2016), unter: www.allgemeine-zeitung.de , (abgerufen am: 10.08.2016).