Thomas Duttenhoefer wurde am 28. Februar 1950 in Speyer geboren und absolvierte von 1967-1969 ein Kunststudium an der Werkkunstschule in Wiesbaden. Es schloss sich, bis 1972, ein weiterführendes Studium der Bildhauerei, an der dortigen Fachhochschule für Gestaltung, bei Erwin Schutzbach und Ulrich Gertz, an. Das Fach Malerei studierte er bei Robert Preyer und Alo Altripp. Bevor er 1973 und 1974 seinen Zivildienst in der Altenpflege in Wiesbaden absolvierte, reiste der junge Künstler durch Europa, Marokko und Ägypten. Im Anschluss an seine Studienreisen entstanden seine ersten Köpfe, Schädel, Helme und Torsi. 1974 erhielt Duttenhoefer das DAAD-Stipendium der St. Martin`s School of Art, des British Council in London. Im selben Jahr wurde er Gastdozent am Londoner Goldsmith-College und verbrachte in London ein Lehr- und Studienjahr. 1976 wurde er Mitglied der Darmstädter Sezession und zog im Jahr 1979 nach Darmstadt um. Von 1980 bis 1982 war er lehrtätig an der Fachhochschule Mainz. Es folgte 1984 ein Lehrauftrag an der Universität Mainz. Im Jahr 1985 begann er an ersten Glasfenstern zu arbeiten. Drei Jahre später erhielt er ein Italienstipendium (Olevano Romano). In den Jahren 1990-93 unternahm er mehrer Reisen nach Andalusien. Im Jahr 1995 schließlich zog es ihn nach Trier, wo er bis 2003 als Professor an der Fachhochschule Trier, im Bereich Modedesign, lehrte. Seit 2003 ist Thomas Duttenhoefer Professor an der Fachhochschule Mannheim, im Fachbereich Gestaltung. Duttenhoefers Werk umfasst zahlreiche kleinformatige Skulpturen, meist in Bronze oder Eisen gegossen. Die Motiv-Vielfalt seiner Arbeiten erstreckt sich von Torsi, Schädeln, Helmen, Porträts, menschlichen Figuren bis hin zu Tiergestalten und Mischwesen.

»[…] Als Modelleur par excellence arbeitet Thomas Duttenhoefer bei seinen Bildnissen, die in ihrer großen Reihe ihn als einen der bedeutendsten Portraitisten seiner Generation ausweisen. Von einem amorphen Tonkern ausgehend, baut er – dem Gestaltplan seines Modells folgend – zunächst die Architektur seines Schädels auf. In medialer Korrespondenz überzieht er sodann das feste Knochengerüst der Physiognomie mit dem beweglichen Fleisch der Mimik. Im virtuosen Modelé der Oberfläche wird das psychologische Moment, der individuelle, den Charakter kennzeichnende Gesichtsausdruck blitzhaft erhellt […].«

 

Bernd Krimmel

Seit Mitte der 1980er Jahre entwirft Duttenhoefer vermehrt Glasfenster. In den 1990er Jahren verstärkte sich seine Arbeit in Reliefformen. Hier verbildlichte er religiöse und mythologischen Themen, wie zum Beispiel.: Bischof+Stier: Bischof in Exitus, 1997. Menschen, Porträts und Mischwesen sind ebenso wichtige Themenschwerpunkte seiner Zeichnungen.

»[…] Duttenhoefers Zeichnungen sind keine (vordergründigen) Psychogramme eigener Befindlichkeit, sondern viel mehr Scenogramme des Menschen auf einer imaginierten Bühne des Daseins. Insgesamt ist sein Werk nachhaltig von existenziellen Grunderfahrungen der Angst und der Lust, der vitalen Kraft und drückender Belastung (vgl. seine Stier- und Bischof-Thematik) und nicht zuletzt wohl auch zuversichtlicher Behauptung (die zahlreichen defensiven Standfiguren) geprägt. In der Perspektive seiner Arbeiten, die die Fülle und die Leere kennen und die mit dem Geschaffenen jedesmal ein Sinnzeichen gegen die stets drohende Vergänglichtkeit errichten, erscheinen der Mensch und die Kreatur als Wesen des Übergangs – von dem einen unbekannten Ort (in der Seele des Künstlers) zu dem anderen, ebenso unbekannten einer vielleicht vorstellbaren künftigen Existenz.«

 

Hans M. Schmidt

Für seine Arbeiten erhielt Duttenhoefer mehrfach Auszeichnungen, darunter: 1976 den Preis der Neuen Darmstädter Sezession, 1978 den Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz, 1981 den Hans Purrmann-Preis der Stadt Speyer, 1985 den 1. Preis »Kunst und Künstler aus Rheinland-Pfalz«, 1988 den Kunstpreis der Stadt Darmstadt und 2000 den Jakob-Felsing-Preis der Darmstädter Volksbank. Zahlreiche seiner Werke befinden sich in öffentlichem Besitzt. Er ist im In- und Ausland ausstellerisch tätig und Mitglied der Darmstädter und Pfälzischen Sezession, sowie der Gruppe »argo« in Speyer. Heute lebt und arbeitet er in Darmstadt.

 

Kunstobjekte des Künstlers

Referenzen

Website des Künstlers: www.thomas-duttenhoefer.de

Website der Darmstädter Sezession: www.darmstaedtersezession.de

Website der Pfälzischen Sezession: www.pfaelzische-sezession.de

Website der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler: www.apk-kunst.net

Website des Künstlerbundes Speyer: www.kuenstlerbund-speyer.de

Biographie: Thomas Duttenhoefer (*1950), in: Ralf Dorn / Ulrike Gehring / Bernd Nicolai [Hrsg.]: Auf der grünen Wiese. Die Universität Trier. Architektur – Kunst – Landschaft, Trier 2004, 174-175.

Thomas Duttenhoefer, unter: www.darmstaedtersezession.de, (abgerufen am: 08.09.2016).

Thomas Duttenhoefer, unter: www.pfaelzische-sezession.de, (abgerufen am: 09.09.2016).

Thomas Duttenhoefer, unter: www.kuenstlerbund-speyer.de, (abgerufen am: 09.09.2016).

LM